Was will das Geistliche Zentrum Friedenskirche ?
Es gibt heute viele Möglichkeiten sich zu informieren, zu diskutieren, sich eine Meinung zu bilden, seine Meinung zu sagen. Die neuen Medien und die weltweite elektronische Vernetzung haben diese Möglichkeiten noch gesteigert und es wird sich wohl noch weiter steigern. In den Hintergrund tritt dadurch ein wichtiges Gut friedvollen und achtsamen Lebens und Zusammenlebens. die Stille
Wie andere wichtige Werte ist auch die Stille ein Menschenrecht, nicht per se, sondern weil sie Grundlage einer Lebenshaltung ist, die man als kontemplative Lebenskultur bezeichnen kann. In dieser Haltung spielt die Wahrnehmung eine wichtige Rolle. Die Wahrnehmung kommt oft zu kurz, weil es an Räumen fehlt, die das ermöglichen, Räumen der Stille, in denen ich zuerst da sein darf – ohne Bewertung und Beurteilung, ohne Machen und Handeln zu müssen.
Gottes Gegenwart wird dort erfahrbar, wo ich in der Gegenwart bin – wo ich da bin, in dem was ist. Dafür gibt es biblische Zeugnisse und eine lange geistliche Tradition. Von Alfred Delp stammt der Satz: Gott umarmt dich mit der Wirklichkeit.
Nur wo es diese Räume gibt und Menschen immer wieder solche Räume aufsuchen können, ist die Grundlage eines friedvollen und achtsamen Zusammenlebens nicht gefährdet, weil in diesen Räumen Menschen zu sich selbst finden. Wenn ich „außer mir“ bin, kann ich dem anderen nicht achtsam und friedvoll begegnen.
Das Geistliche Zentrum Friedenskirche will so ein Raum sein – und damit auch eine
Plattform bieten für die Begegnung von Konfessionen und Religionen – nicht über den inhaltlichen Dialog, sondern über die Kontemplation (Wahrnehmung und Stille)
Mit dem Konzept „Offener Raum“ ist der Gedanke verbunden, dass Sehnsucht als Kraft und Antrieb spiritueller Suche erfahrbar wird als Lebensraum. D.h. es geht nicht zuerst darum Sehnsucht sofort zu stillen, sondern mit und in ihr zu leben. Fragen dürfen ist in diesem Zusammenhang deshalb oft wichtiger als schnelle Antworten.